Detaillierte Beitrags-Information

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Beitragstitel OCT-Angiographie Messungen der retinalen Gefässdichte und Perfusion bei einem Patienten mit Carotis interna Stenose vor und nach interventioneller Angiographie mit Stentimplantation
Autor:innen
  1. Alex Casanova Ospedale Regionale di Lugano - Neurocentro della Svizzera Italiana Präsentierende:r
  2. Marcel Menke KSA Aarau
Präsentationsform ePoster
Themengebiete
  • Retina Vitreous
Abstract-Text Hintergrund: Wir präsentieren OCT-Angiographie (OCT-A) Messungen der retinalen Gefässdichte und Perfusion bei einem Patienten mit klinische signifikanter Carotis interna Stenose vor und nach interventioneller Angiographie mit Stentimplantation bei einem 58 jährigen Patienten.
Fallvorstellung: Ein 58 jähriger Patient präsentierte sich in der ophthalmologischen Notaufnahme aufgrund einer unklaren, akut aufgetretenen, superioren Gesichtsfeldeinschränkung am linken Auge. Drei Wochen zuvor war es bereits zu einer ähnlichen, passageren Symptomatik gekommen. Die ophthalmologische Vorgeschichte war bland. Die Erstuntersuchung zeigte einen vollen Visus OU und eine unauffällige Pupillenmotorik. Biomikroskopisch fiel am linken Auge ein minimer Farbunterschied zwischen der superioren und inferior-nasalen Netzhaut auf mit einzelnen oberflächlichen Blutungen entlang des inferioren Gefässbogens. Die Gesichtsfelduntersuchung links zeigte ein bogenförmiges, superiores Skotom, übereinstimmend mit der Symptomatik. Bei der OCT-A-Aufnahme stellten wir eine Minderperfusion im Gebiet inferior und infero-nasal der Papille fest. Zusätzlich wurde ein ETDRS Grid zur Bestimmung von durchschnittlichen Gefässdichte- und Perfusionswerten auf der Papille zentriert. Der Patient wurde zur Beurteilung und Behandlung an die Kollegen der Neurologie überwiesen, wo eine Carotisstenose links diagnostiziert wurde. Am Folgetag erfolgte die interventionelle Angiographie mit Stentimplantation der linken Carotis interna.
Resultate: 2 Wochen nach der Stentimplantation war der Patient ophthalmologisch beschwerdefrei. Die OCT-A Aufnahmen des linken Auges zeigten eine Verbesserung der Perfusion infero-nasal der Papille mit einer Normalisierung der Gefässdichte im betroffenen Gebiet. Die Gefässdichte inferior der Papille war um 8.02% angestiegen und die Perfusionsmessung zeigte eine Steigerung um 7.07% in dem Gebiet . 2 Monate nach der Intervention war die Gefässdichtemessung in dem betroffenen Gebiet immer noch 5.35% höher als vor der Intervention und die Perfusionsmessung betrug die Steigerung immer noch 3.74%. Fluoreszenzangiographisch liessen sich normale Füllungszeiten festhalten.
Schlussfolgerung: Die OCT-A Bildgebung bei Patienten mit signifikanter Carotisstenose ist eine hilfreiche Methode zur Detektion von Perfusionsstörungen der Netzhaut. OCT-A stellt ein nicht invasives, nicht strahlenbelastendes Verfahren dar, welches zur Verlaufskontrolle bei diesen Patienten geeignet erscheint.